Veliko Tarnovo >> Bukarest
14. September 2025
Nach dem Frühstück ging es für uns wieder Richtung Bahnhof. Wir hatten schon erwartet, dass Viktor uns vor dem Hotel abfangen und uns unbedingt zum Bahnhof fahren wollen würde. Dem war aber nicht so und so liefen wir auf der Hauptstraße zu unserem Zug. Dieser Zug war unser Zubringer zum Zug nach Bukarest. Bisher waren alle Züge, bis auf die Nachtzüge, immer pünktlich gewesen. Das sollte sich heute zum ersten Mal ändern. Der Zug nach Bukarest war mit +30 Minuten angeschlagen. Die Waggons standen jedoch schon am Gleis. Diese Waggons sollten jedoch noch mit dem Nachtzug aus Istanbul gekoppelt werden und dieser hatte eben jene Verspätung. Wir setzten uns schon einmal in unser Abteil, wo sich jemand schon breit gemacht hatte. Die Person war zwar nicht physisch anwesend, jedoch lag hier eine großer Reiserucksack, dort ein Einkaufstrolley, ein Schneidebrett auf dem Tisch mit Brot und zu unserer Besorgnis: Ein Gaskocher. Desweiteren roch es nach Käsefuß. Besagter Kram lag zudem auf unseren reservierten Sitzen. Wir setzten uns jedoch automatisch auf die Sitze am Gang um etwas Frischluft abzubekommen. Die Fenster konnte man zwar runterschieben, jedoch schnellten die meisten mit so einem Schwung wieder zu, dass wir es schnell aufgaben, hierfür eine Lösung zu konstruieren. Kurz vor Abfahrt gesellte sich besagter Fahrgast zu uns ins Abteil. Wie sich herausstelle war es ein Deutscher, der merkbar verwirrt reagierte, als er uns in "seinem" Abteil sitzen sah. Er kommentierte die Lage mit einem "ooh-kay?". Als er dann noch sein Energy-Drink umschmiss und er laut "Scheiße" rief, gesellte sich zu dem Käsefußgeruch auch noch der reudige Energy-Drink Geruch. Die nächsten sechs Stunden sollten super werden. Als der Zug endlich losfuhr, kam endlich frische Luft in das Abteil. Mit dem Deutschen entwickelte sich offensichtlich kein Gespräch, wir hatten ihm schließlich sein Abteil weggenommen, was ihm gar nicht gefiel. Ich wollte auch keine Szene eröffnen und um unsere Sitze kämpfen. So ignorierte man sich gegenseitig und beschäftigte sich mit Lesen und Videos schauen. Der Gaskocher kam zum Glück nicht zum Einsatz. Der Zug schaukelte mit gefühlten 60 km/h durch die Landschaft, doppelt so schnell wie noch in Serbien. Die Stunden vergingen zügig. Die Grenzkontrolle zu Rumänien verlief anstandslos, ein Hoch auf die EU. Es sollte die letzte Kontrolle der Reise werden. Der Bahnhof in Bukarest war endlich wieder ein richtiger Bahnhof. Voll mit Menschen, voll mit Zügen und geschäftiges Treiben. Das hatten wir die letzten Wochen bereits vermisst. Es gab sogar richtige Bahnsteige..mit Anzeigen! Wahnsinn. Ich hatte uns ein Apartement direkt am Bahnhof organisiert, damit man sich nicht erst noch durch die Stadt schleppen musste. Auch wenn wir heute nur im Zug saßen, waren wir doch nach sieben Stunden Reisezeit sehr müde. Wir gingen noch etwas im Supermarkt einkaufen und kochten uns leckere Spaghetti Carbonara in unserer Unterkunft. 
v. Anthea
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Bukarest >> Sinaia >> Bukarest
15. September
Uns hatte der Trip nach Veliko Tarnovo in Bulgarien so gut gefallen, dass wir auch in Rumänien mehr sehen wollten als die Hauptstadt. So wollten wir heute nach Sinaia. Hier fuhr ein modernen InterCity mit einer Fahrzeit von 1,5h. Wir hatten noch am Ankunftstag in Bukarest Sitzplätze für diesen Zug ergattert. Mit 1,18€ pro Sitzplatz wieder einmal sehr günstig. Wir hatten uns einen Zug am Mittag ausgesucht, so konnten wir noch gemütlich in der Bukarester Innenstadt frühstücken. Zudem erkundeten wir noch das umliegende Viertel. Hier konnte man grandios heruntergekommene Gebäude bestaunen, manche waren sichtbar nicht mehr wirklich statisch bestimmt. Die Gebäude an sich waren wunderschön, sie waren aber durchzogen mit Rissen und die Fassaden bröckelten vor sich hin. Mehr als ein Gebäude musste abgestützt werden, bei einem löste sich bereits der Balkon vom Gebäude. Trotzdem war das Viertel mit seinen vielen Cafés, Parks und Bäumen sehr schön. Am Bukarester Bahnhof wieder angekommen verweilten wir noch etwas vor der großen Anzeigetafel. Es war hier wohl das Konzept, dass das Abfahrtsgleis erst fünf Minuten vor Abfahrt angezeigt wurde. So entstand vor dieser Anzeigetafel eine regelrechte Menschentraube, mit einem konzentrierten Blick hoch zur Anzeige. Interessantes Konzept. Sobald sich ein Gleis aktualisierte wanderte diese Traube zu besagtem Gleis. Eine pünktliche Abfahrt war so nicht erreichbar. Mit 35 Minuten Verspätung ging es schlussendlich Richtung Sinaia. Rumänien hatte nach Ländern wie Bulgarien, Serbien, Montenegro und Kroatien wieder ein deutlich größeres Eisenbahnnetz. Vielleicht hing Schienennetzgröße und Anfälligkeit für Verspätungen doch zusammen. Die Fahrt nach Sinaia war sehr komfortabel, wir sammelten unterwegs noch etwas Verspätung und kamen mit einer Stunde Verzögerung am Ende in Sinaia an. Der Bahnhof von Sinaia lag mitten in den Bergen und war traumhaft schön. Wir machten noch etwas Train-Spotting. Der Lokführer grüßte uns noch mit einem prächtigen Hupen und per Lichthupe. Danach verließen wir schnell den Bahnsteig, welcher wie ein Windkanal fungierte und meine Güte war es hier kalt. Das es in den Bergen kühl war -  darauf hätte man kommen können. Unser Ziel in Sinaia war das Schloss Peles. Dieses hatte am heutigen Montag leider geschlossen, das hielt uns aber nicht davon ab es zu erkunden. Auf dem Weg nach oben zum Schloss wurde die Ähnlichkeit mit dem Schwarzwald immer stärker. Der Fluss der parallel zum Aufstieg verlief hätte auch die Wutach sein können. Ich fühlte mich wie zuhause. Der erste Blick auf das Schloss war wunderschön. Inmitten von Wald stand auf einmal dieses prachtvolle Gebäude. Auf dem Weg nach oben trafen wir noch einen Rumäne, der als Krankenpfleger in Kiel arbeitete und mit seinem Freund den Berg hochjagte. Es war wie immer surreal, wenn wir von Einheimischen auf Deutsch angesprochen wurden. Wir gelangten zum Innenhof des Schlosses und saßen uns auf eine Bank in der Sonne und genossen die Aussicht. Es war traumhaft schön. Nach etwas Zeit wollte die Sonne bereits hinter den Bergen verschwinden und passend hierzu wurden wir von der Security vom Gelände gebeten. Um 17 Uhr war hier Schicht im Schacht. Mit der untergehenden Sonne wurde es zudem auch immer kälter. Wie kaltblütige Eidechsen wärmten wir uns in den sonnigen Flecken, bevor wir weiter durch den schattigen Wald liefen. Wir liefen dieses Mal einen anderen Weg und sahen noch zauberhafte Fachwerkhäuser. Es hätte auch der Schwarzwald sein können. Der Zug zurück war auf die Minute pünktlich und schaffte es dieses Mal auch pünktlich bis nach Bukarest. Hier gab es für uns wieder frisch gekochte Carbonara und es gab Tiramisu. Lecker. 
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Unser Zug in Sinaia
Unser Zug in Sinaia
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Bukarest >> Budapest
16. September 2025
Bukarest im Schnelldurchgang erkunden, das war heute der Plan. Wir checkten um 11Uhr aus unserem Apartment aus und schlossen unser Gepäck am Bahnhof in ein Schließfach. Von dort aus ging es mit der Metro zum Parlamentspalast, in dessen Nähe wir auch frühstücken wollten. Die breite lange Allee zum Parlament, versehen mit etlichen Springbrunnen wollte gar nicht mehr aufhören, als wir hungrig am Palast ankamen. Aus der Nähe begriff man erst wie riesig dieses Gebäude war. Das Teil war unfassbar hoch und breit. Ein wahres Monster an Gebäude. Mit 365.000 Quadratmetern und 5.100 Räumen ist es eines der größten Gebäude der Welt. Nach dem Pentagon auch das größte Verwaltungsgebäude. Das die Baukosten das Land fast in eine Staatskrise geworfen haben, sei mal dahingestellt. Nach dem Frühstück besuchten wir die Altstadt, die sollte laut Berichten komplett renoviert worden sein, "an vielen Stellen" oder "mancherorts" hätte es aber besser getroffen. Es gab hier trotz allem Ruinen und heruntergekommene Bauten. Trotzdem war es sehr schön, es gab viele Lokale und Restaurants. Nachdem wir die letzten Tage selber gekocht hatten war es mal wieder Zeit für ein Restaurant. In einem Hinterhof fanden wir ein ruhig gelegenes Restaurant. Viele bunte Sonnenschirme, nebeneinander aufgehangen, schützten einen vor der Sonne. Ich probierte das lokale Bier aus und wir füllten unsere Mägen. Satt und glücklich bewegten wir uns Richtung Bahnhof. Heute ging es mit dem Nachtzug von Bukarest nach Budapest in Ungarn. Diesen Zug hatten wir bequem online buchen können. Wir waren pünktlich am Bahnhof, unser Nachtzug war es nicht. Auch fünf Minuten vor Abfahrt wurde noch kein Gleis angeschlagen. Das nächste was angezeigt wurde, war eine Verzögerung von 20 Minuten. Diese Verspätung erhöhte sich alle 20 Minuten um 20 Minuten. Wir versuchten im Außenbereich von McDonalds auf den Bänken zu warten, wurden jedoch irgendwann verscheucht. Als die Verspätung auf über eine Stunde kletterte, bestellten wir ein kleines Eis bei McDonalds um nicht wieder verscheucht zu werden. Mit gut 80 Minuten Verspätung kam dann doch noch die Gleisangabe und mit 100 Minuten Verspätung fuhren wir schlussendlich ab. Das Schlafabteil war nicht ganz so geräumig wie der türkische Nachtzug, aber immerhin brummte hier kein Kompressor vor sich hin. Eine Wohltat. Wir schliefen zügig ein.
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Parlament von Rumänien (unfassbar riesiges Teil)
Parlament von Rumänien (unfassbar riesiges Teil)
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